Gedanken zum christlichen Glauben

Autor: OpaReiner (Seite 2 von 2)

Die Möglichkeit von einem anderen Denken – aus dem 1. Korintherbrief Kapitel 2

 

hier der Bibeltext um den es geht:
http://www.bibleserver.com/text/ELB/1.Korinther2

Liebe Leser,

was wollte Paulus den Korinthern sagen? Wollte er Ihnen sagen: Christen sind schlauer als andere? Oder: Gute Rede und gute Weisheit der Menschen taugt nichts? Wollte er Ihnen sagen: Schlaue und Wohlhabende haben keinen Anteil und können nicht an Jesus glauben?

Nein alles das wollte er nach meiner Meinung nicht sagen. Was ich glaube was er sagen wollte ist, das es einen Unterschied gibt zwischen der Welt hier und der Welt Gottes. Obwohl Gott auch hier ist, können wir nicht ohne weiteres in sein Reich sehen. Und in seinem Reich gibt es andere Werte als hier. Hier ist es gut wenn wir Reich sind und Einfluss haben. Hier ist es gut wenn wir mit guter Rede Menschen überzeugen bis hin zum Manipulieren.  Hier ist es gut wenn der einer über den Anderen herrscht. Hier ist es gut das wir mit unserem Vermögen an Reichtum, Wissen oder Können uns einen Vorteil gegenüber unserem Nächsten verschaffen. Hier ist es wichtig besser als der andere zu sein. Alles unterliegt mehr oder weniger einem Wettbewerb. Bei diesem Wettbewerb wird hart und oftmals ohne Rücksicht gekämpft. Nation gegen Nation, Religion gegen Religion,  Meinung gegen Meinung,  Geschlecht gegen Geschlecht usw. Gewinnen tut der Stärkere, der Inteligentere, der Wohlhabendere.

So ist es nicht im Reich Gottes. So stellt sich Gott nicht das Miteinander vor. In seinem Reich gelten andere Werte. Reichtum ist so viel vorhanden das es an Wert verliert, Gold und Diamanten sind normales Baumaterial. Herrschaft wird zwar von Gott ausgeführt, hat aber einen ganz anderen Charakter.  Herrschaft dient dazu den schwächeren hervor zu heben, ihm zu helfen, ihn zu förderen. Das miteinander hat einen größeren Wert als der Wettkampf.   Ohne die Individualität des Einzelnen gleich zu machen, ist doch das friedliche und liebevolle Miteinander das Ziel jedes tuns.

Paulus versucht hier auszudrücken das es ein neues und anderes Denken und eine andere Einstellung erfordert, um das Reich Gottes zu verstehen. Er nennt das einen „anderen Geist“ zu haben. Nicht den Geist des Menschen den wir gewöhnt sind, sondern den Geist Gottes der sich erst einmal wie eine „Torheit“ anfühlt, weil wir dieses Denken nicht vorrangig haben. Es macht für uns keinen Sinn erst mal für den nächsten zu sorgen bevor die eigenen Bedürfnisse erfüllt sind. Es macht für uns keinen Sinn das Leben für den Nächsten hin zu geben.

Doch es gibt dieses Denken auch vereinzelt bei uns Menschen. Dieses Denken kommt hoch wenn Liebe im Spiel ist. Die Liebe zu Menschen die uns sehr nahe stehen, wie zum Beispiel die Frau, der Mann, die Kinder, die Eltern. In Hollywood sehen wir das öfteres in dramatischer Weise. Besonders oft sehen wir das in Bezug auf unsere Kinder. Viele geben ihr letztes Hemd damit die Kinder es gut haben.

Liebe ist der richtige Motor für ein gutes und starkes Denken und Handeln. Liebe kann Dinge tun die sonst nicht getan werden können. Ich glaube Liebe ist die größte Kraft auf dieser Erde. Wenn liebe ins Spiel kommt werden unmögliche Dinge wahr. Liebe handelt instinktiv zu Wohle des anderen. Liebe schafft paradiesische Zustände. Deswegen steht im Römerbrief: Rom 13:8-10  „Seid niemand irgend etwas schuldig, als nur einander zu lieben! Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn das:“Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren“, und wenn es ein anderes Gebot [gibt], ist in diesem Wort zusammengefaßt:“Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Die Erfüllung des Gesetzes ist also die Liebe.“

Ich glaube das Gott jeden dazu einladen möchte sein Denken und Handeln dementsprechend auszurichten.  Er ist auch gerne bereit seinen Geist uns zur Hilfe dazu zu geben. Er hat uns in seinem Sohn Jesus ein Beispiel und eine Einladung gegeben und gezeigt wie wichtig und wie gut es ist. Weiter hat er dadurch uns gezeigt wie sehr er uns liebt.

rvt 10.10.2015

Andacht zum Vers „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.“ 2.Korinther 5,19

Liebe Leser,

ich möchte Ihnen, liebe Leser einmal eine Frage stellen. Sind sie mit allen Menschen die sie in Ihrem, zum Teil sehr langen Leben, kennen gelernt haben, versöhnt? Oder steht hier und oder da noch eine Streitigkeit, ein Anspruch, oder sogar eine Schuld zwischen Ihnen und der entsprechenden Person? Leben sie mit allen Menschen versöhnt?

Da ich zu Ihnen schreibe kann ich natürlich Ihre Reaktion oder Ihre Antwort nicht mit bekommen. Aber ich kann mir so manche Antwort vorstellen:

Das geht doch gar nicht, mag so mancher sagen, so viele verschiedene Meinungen oder Ansichten, wie soll das denn alles zusammenpassen. Ein anderer mag jetzt denken, Menschen haben mir so viel Böses angetan, wie sollte ich versöhnt mit Ihnen sein. Oder ein anderer sagt vielleicht, ja ich würde mich ja gerne versöhnen, aber der andere möchte es nicht. Noch viel mehr Gedanken gibt es da die ich hier weder kenne noch wiederholen könnte. Aber von einem gehe ich aus, keiner hier lebt in vollkommener Versöhnung mit allen Menschen.

Und das ist sehr Dramatisch weil Unversöhntheit zwischen Menschen sehr viel Leid mit sich bringen kann. Besonders wenn diese Unversöhntheit in der eigenen Familie oder im näheren Beziehungsumfeld ist.

Streit und Ärger mit Freunden und Familie beeinträchtigen nicht nur das psychische Wohlbefinden. Die Konflikte können sich auch auf die körperliche Gesundheit auswirken, wie Forscher nun herausfanden. Das ist ein echtes Dilemma. Auf der einen Seite haben wir bemerkt, das Versöhnung mit allen fast nicht möglich ist, auf der andern Seite beeinflusst diese Unversönlichkeit unser Leben negativ. Aus diesem Grund  bleibt uns nichts anders möglich als uns diesem Problem zu stellen. Die Bibel sagt an einer Stelle: Röm. 12,18 Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden!

Das heißt, jeder sollte versuchen alles nötige zu tun um den Frieden untereinander wie ein kostbares Gut zu bewahren.

Es gibt eine Hilfe bei diesem Versuch. Und damit kommen wir zu unserem Lehrtext: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber…“

Dieser Vers zeigt uns dass auch Gott einen Streit oder eine Feindschaft hatte wo eine Versöhnung notwendig war. Bei dieser Feindschaft geht es um Schöpfer und Geschöpf. Bei diesem Problem geht es darum das der Mensch sich von Gott abwendet weil er nicht auf seine Gebote hören will. Die Bibel nennt das Sünde. Wie auch bei der Unversöhnlichkeit der Menschen untereinander, trifft auch das sündigen bei jedem Menschen zu. Jeder Mensch sündigt.

Diese beiden Dinge beeinflussen das Leben der Menschen untereinander und das Leben mit Gott sehr negativ. Diese Dinge bewirken ein unendliches Leid.

Interessant in diesem Zusammenhang ist das die überwiegenden Gebote, die Gott dem Menschen gegeben hat, Gebote sind, die das friedliche und gute Miteinander der Menschen untereinander angeht. Würde der Mensch nicht sündigen, hätte er auch keinen Streit miteinander. Und im Streit sündigt der Mensch dann noch mal besonders.  Weiter ist zu sehen, das bei den meisten Sünden andere Menschen die Opfer sind.

So bleibt fest zu halten, der Mensch braucht Versöhnung. Er braucht Versöhnung untereinander und auch Versöhnung mit Gott. Das weiß natürlich auch Gott.

Ich möchte auf ein weiteres Phänomen auf dem Weg zur Versöhnung eingehen.

Es ist der „erste Schritt“. Ist es Ihnen schon einmal aufgefallen was eigentlich das schwierigste bei einem Versöhnungsprozess ist. Es ist meistens der erste Schritt auf den Anderen zu. Das ist in den Familien wie auch in der politischen Diplomatie so. Da man sich überwiegend im Recht fühlt, egal ob es so ist oder nicht,  erwartet man vom Gegenüber das er den ersten Schritt geht. Irgendwie haben wir das Gefühl des Gedemütigten oder des Verlierers zu sein, wenn wir zuerst auf den anderen zugehen.

Bei Gott ist das nicht so, obwohl er nicht der Verursacher des Konfliktes ist, und obwohl er mit Sicherheit nicht der Schuldige ist, macht er einen erstaunlichen ersten Schritt. Er entlastet den Menschen von alle seiner Schuld. Noch mehr, er übernimmt die Strafe die der Schuldige verdient hätte. Er nimmt sogar die höchste  Strafe, die Todesstrafe, auf sich, nur damit ein Versöhnungsprozess eingeleitet wird.

Warum tut der lebendige Gott so etwas und warum ist ihm das so wichtig?

Diese Frage ist schnell beantwortet. Gott liebt den Menschen und möchte Ihm die Möglichkeit der Gemeinschaft mit ihm geben. Er schafft alles aus dem Weg was dazwischen steht, selbst wenn ihn das viel kostet. Im Philliperbrief 2, 7-8 steht:

Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.

Gott geht den ersten Schritt auf den Menschen zu. Er beseitigt den Grund des Streites, alles damit der Mensch wieder mit ihm Gemeinschaft haben kann. Und er spricht mit der heutigen Losung eine Einladung aus: „Ich möchte mich mit euch versöhnen“. Er möchte uns helfen, mit ihm und mit jedem anderen Menschen in Frieden miteinander zu leben.

Vielleicht sind sie heute mit Gott oder irgendeinem Menschen in Unfrieden. Egal ob Sie oder der Andere Schuld ist. Egal ob Sie Opfer oder Täter sind. Wenn Sie darunter leiden, dann möchte sie ermutigen das Angebot der Hilfe Gottes anzunehmen und Ihr Problem durch ein Gebet oder durch die Hilfe eines Pastors, vor Gott zu bringen und zu erwarten das er Ihnen Hilft.

Andacht zum Vers „Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.“ Matthäus 5, 10

Liebe Leser,

heute haben wir ein interessantes Thema „Gerechtigkeit“ ! Liebe Leser, sind Sie in Ihrem Leben immer gerecht behandelt worden? Oder noch mehr, haben Sie immer gerecht gehandelt? Ich glaube keiner kann auf diese beiden Fragen mit einem eindeutigen Ja antworten. Aber es ist auch schwierig, weil Gerechtigkeit viele Gesichter hat. Da gibt es Steuergerechtigkeit, Justiz Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit unter Völkern oder auch die Geschlechter -gerechtigkeit. Sie haben sicherlich davon gelesen oder gehört, dass die Gleichberechtigung von Mann und Frau auch in die Vorstandsetage von großen Dax-Unternehmen Einzug halten soll. Das ist ein gutes Beispiel, mal anzuschauen, wie schwierig es mit der Gerechtigkeit ist. Ist es Gerechtigkeit, wenn wir eine Quote anlegen um eine sichtbare Ungleichheit zu beheben. Kann Ungerechtigkeit durch Regel behoben werden? Oder muss man hier das Können und die Möglichkeit des Einzelnen die Sache entscheiden lassen. Kann man einfordern jedem die gleiche Chance zu geben, ist es überhaupt möglich das zu tun. Oder nehmen wir die Justiz Gerechtigkeit, wie kann ich Gerechtigkeit üben bei einem Mörder oder einem Dieb. Muss ein Kapitalverbrechen anders behandelt werden wie ein Beziehungsverbrechen. Wir versuchen diese durch Regeln zu klären, wir verabschieden Gesetze, setzen Richter ein und versuchen so Gerechtigkeit einigermaßen zu gewähren. Ich persönlich bin der Meinung, dass es in unserer Demokratie eigentlich einigermaßen gut läuft. Wir geben uns viel Mühe um Gerechtigkeit hinzubekommen. Doch wir kommen immer wieder an unsere Grenzen, weil Gerechtigkeit nicht durch Regel-Bücher vollends gegeben werden kann. Ich habe schon in meiner letzten Andacht erwähnt, dass meine Kinder Gerechtigkeit doch sehr differenziert gesehen haben. Ungerechtigkeit wurde angemahnt, wenn sie gegen einen geschehen ist, Ungerechtigkeiten die verübt wurde, wurde versucht zu verbergen. Wir empfinden Gerechtigkeit sehr subjektiv. Obwohl wir wahrscheinlich das Gefühl haben, wir müssten da sehr widersprechen. Der Maßstab den wir anlegen ist geprägt von dem was wir erlebt haben, von dem was wir gelernt haben und von dem in welcher Position wir gerade stehen. Auch ist es für uns wichtig, in welcher Beziehung wir mit dem Menschen stehen, der gerade Ungerecht behandelt wird. Wenn mein Kind ungerecht handelt, werde ich das anders bewerten, wie wenn mein Feind ungerecht handelt. Des Menschen Gerechtigkeit wird immer relativ behandelt werden. Aber warum ist das mit der Gerechtigkeit so schwierig? Ich glaube, das liegt in erster Linie daran, dass wir Menschen nicht gerecht sind. Wir wollen gerecht behandelt werden, aber oftmals handeln wir nicht gerecht. Doch ein Leben miteinander kann nur in Gerechtigkeit gelingen. Das ist ein echtes Dilemma. Lassen Sie uns noch mal die Losung betrachten: selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich. Hier sagt Jesus das Gerechtigkeit sogar etwas mit dem Himmel zu tun hat. Also muss es doch eine Gerechtigkeit geben, die sogar so wichtig ist, dass der Himmel mit ihr in Zusammenhang gebracht wird. Um das zu ergründen, sollten wir uns mal überlegen, wie der Himmel aussieht. Was denken Sie, kann es einen Himmel geben wo Ungerechtigkeiten herrscht? Sie geben mir bestimmt Recht, wenn ich sage, wenn der Himmel nicht gerechter ist als diese Erde, dann ist es auch kein Himmel. Und das ist auch so, im Himmel zählt nicht unsere Gerechtigkeit, sondern Gottes Gerechtigkeit. Und das wird auch funktionieren, denn Gott ist ein gerechter Gott, auch wenn wir das hier auf dieser Erde manchmal anzweifeln. Gott ist in der Lage Gutes und Böses zu unterscheiden. Gott ist in der Lage alle Fakten und mitwirkendem Gegebenheiten mit in seine Beurteilung von Gerechtigkeit einzubeziehen. Und in Gottes Gerechtigkeit herrscht nicht der Eigennutz, sondern die Liebe zum Menschen. Und das ist Himmlisch. Gott wird unsere Ungerechtigkeit mit Gnade betrachten und seine Gerechtigkeit für uns verwenden. Was heißt das? Er nimmt unsere Ungerechtigkeit auf sich und lässt sich für uns bestrafen, um uns dann seine Gerechtigkeit zu geben. Und er baut darauf, dass diese Wohltat uns dazu bringt, dass wir unsere Ungerechtigkeit verwandeln lassen und dass wir auch nach seinem Maßstab gerecht handeln. Es gibt eine Stelle in der Bibel die sagt, dass es die Liebe Gottes ist, die wir erfahren, die uns zur Umkehr von unseren bösen Werken bringt. Gott ist ein grandioser Pädagoge, aber selbst für ihn ist das eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Du magst vielleicht fragen “kann ich Gott Schmerzen zufügen?“ Ja, schaue dir nur Jesus am Kreuz an. Hier trug Gott unsere Ungerechtigkeit und das war sehr Schmerzhaft. Oder wenn seine Liebe mit Verachtung abgegolten wird. Auch das ist schmerzhaft. Aber zurück zur Gerechtigkeit, Gottes Ziel ist Gerechtigkeit für die Menschen, und von diesem Ziel wir er nicht ab gehen, und im Himmel, also am Ende unseres irdischen Lebens, werden wir es gelernt haben müssen, nicht nur Gerechtigkeit einzufordern, sondern auch Gerecht zu sein. Ich weiß nicht wie das letztendlich passieren wird, aber ich glaube fest, dass das was mit unserer Losung von heute zu tun hat. Für Gottes Gerechtigkeit zu leiden oder wie in der Losung gesagt wird, “verfolgt werden“ setzt eine Kraft frei, die hilft, selbst einen schärferes Gerechtigkeitsempfinden zu bekommen, was dann auch letztendlich zu gerechten Taten führt. Welch eine Weisheit Gottes. Liebe Zuhörer ich wünsche ihnen nicht, dass sie wegen Ungerechtigkeit leiden müssen, aber wenn es doch so ist, dann wünsche ich Ihnen das diese Losung Sie tröstet und ihnen Kraft gibt.

Andacht zum Vers „Es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.“ Hebräer 13, 9

Liebe Leser,

Ich möchte Ihnen heute von einem Freund erzählen. Dieser Freund hat eine sehr dramatische Hinwendung zu Jesus als seinen Erlöser erlebt. Vor dieser Zeit hat er seine Freude durch viel Alkohol verstärkt. Er trank sehr gerne und viel. Er war bekannt dafür, dass man bei ihm immer einen guten Tropfen bekam. Er sah sich nicht als Alkoholiker, aber der Konsum von Alkohol prägte sein Lebensstiel. Zwei bis drei Mal die Woche trank er so viel das er betrunken ins Bett viel. Es war nicht nur der Alkohol, sondern es war auch der Lebensstil der damit verbunden war, der sein Leben negativ beeinflusste. Der Alkohol prägte sein Denken und Handeln, sein ganzes Leben drehte sich darum. Besonders seine Familie litt unter diesem Lebensstil. Die Freunde die er hatte, besuchten ihn deshalb, weil es bei ihm immer ein gutes Tröpfchen gab. Dann kam Jesus in seinen Leben. Nicht sofort, aber mit der Zeit wechselte er den Freund “Alkohol“ in den Freund “Jesus“. Das Wissen, dass Gott ihn liebt, dass er ihm sehr wichtig ist und dass er ihn nicht verklagt sondern sogar erlöst, veränderte sein Denken. Und unter anderem überdachte er auch seinen Lebensstil. Er hinterfragte sich, ob der Genuss von Alkohol in diesem Maße, für seine Familie, für sein Umfeld und nicht zuletzt auch für ihn, gut ist. Auch fragte er sich, ob Gott diesen Lebensstil befürwortet. Sie können sich vorstellen was bei dieser Frage rauskam. Und dieses andere Denken, veränderte sein Handeln. Er traf den Entschluss, keinen Alkohol mehr zu trinken. Und Gott half ihm dabei das er den Alkohol nicht vermisst. Selbst ein kleines Gläschen Wein, oder ein Bier trinkt er nicht mehr. Nicht dass das ein Gebot von Gott ist, sondern weil dieser Alkohol sein Leben so sehr negativ beeinflusste. Er wechselte eben die Freundschaft. Soviel zu dieser kleinen Geschichte. Zurück zu unserem Losungstext. Wenn die Bibel vom Herz spricht, mein sie die Persönlichkeit eines Menschen. Alle sein Denken und Handeln, alles das was ihn bewegt.

So wie das körperliche Herz den Menschen mit allen lebenswichtigen versorgt, so versorgt das geistige Herz, also die Persönlichkeit mit allen lebenswichtigen Entscheidungen. All das was wir erleben, was wir lernen und was wir tun, wird in unserem Herzen umgesetzt und bringt uns zum Handeln und zum Entscheiden. Deswegen ist es nicht erstaunlich wenn die Bibel sagt “es ist köstlich das das Herz fest werde“. Heute würde wir vielleicht sagen “es ist sehr gut wenn unser Charakter entschlossen und Stark wird das Gute zu tun“. Aber was hat das nun mit Gnade zu tun mag sich jemand fragen. Ist Gnade nicht das wenn man etwas geschenkt bekommt? oder wenn man eine Strafe erlassen bekommt? Was hat das denn mit einem guten Charakter zu tun? Bekomme ich etwa einen guten Charakter geschenkt?

Ja und Nein!

Ja, ich bekomme meine Strafe erlassen, Jesus hat am Kreuz von Golgatha meine Strafe ab bekommen, deswegen ist es Gott möglich, mir meine verdiente Strafe zu erlassen. Jetzt erlebe ich es öfters dass mir jemand sagt, naja, ich mach zwar nicht alles richtig, aber eine so harte Strafe zu bekomme wie sie Jesus bekommen hat, das ist nicht gerecht. Auch das stimmt, aber wir müssen einen anderen Maßstab von Gerechtigkeit hier anlegen, wir müssen nicht den Maßstab anlegen, den wir hier auf der Erde erleben. Dieses Leben hier ist von unrecht und fehlverhalten geprägt. Auf diese Erde gilt es als normal dass man sich belügt, dass man sich betrügt, dass man den eigenen Vorteil sucht und dass man ungerecht ist. Ein kleines Beispiel: Ich habe drei Kinder und jeder kann sich vorstellen was da so abgeht. Immer wieder wurde gestritten und wenn einer der beiden Streithähne es für chancenreich erachtete, kam es zu mir und sagte „ Meine Schwester, mein Bruder, war ungerecht zu mir, beurteile das und verschaffe mir recht sonst liebst du das andere Kind mehr als mich“. Es kam überhaupt nicht vor, das einer zu mir kam und sagte: Ich war ungerecht gegen meinen Bruder, meine Schwester, bestrafe mich und schaffe dem Anderen Recht.

Wir sehen die Schuld des anderen viel stärker als die eigene. Das ist ja auch klar, wenn wir verletzt werden tut uns das weh, wenn wir den anderen verletzen merken wir das oft gar nicht. Öfters sagt man mir „ich hat doch keinen umgebracht und ich versuche ja auch die Wahrheit zu sagen. Und ich möchte ja das gute tun“. Auch das stimmt, doch wenn es um die Gemeinschaft mit Gott geht, welches der eigentliche Himmel ist, den die Bibel meint, wenn es um die Maßstäbe Gottes geht, dann reicht unsere Gerechtigkeit bei weitem nicht aus. Und Gott muss hohe Maßstäbe anlegen, denn er möchte paradiesische Zustände erreichen, die besser sind als die Zustände dieser Welt. Deswegen ist es eine Gnade dass Gott sich um meine Gerechtigkeit gekümmert hat. Doch für dies endgültig zu ergründen reicht diese Andacht leider nicht aus.

Aber so viel, es ist ein großartiges Geschenk das Gott meine Sünden vergeben hat. Nicht zuletzt deswegen, damit ich in der Lage bin wieder Gemeinschaft mit ihm zu haben.

Und diese Gemeinschaft verändert meinen Charakter.

Weiter ist Gott durch die Sündenvergebung in der Lage, mir seinen Geist zu geben. Dieser Geist wiederrum, hilft mir; ohne mich anzuklagen, dass ich Dinge sehe, die verbessert werden können. So bin ich letztlich in der Lage ein Gott- und Menschengefälliges Leben zu führen. Und interessant ist, dass genau dieses Gott gefällige Leben alle meine Bedürfnisse an ein gutes Leben befriedigt. Es tut so gut zu wissen, dass man von Gott geliebt ist, dass er sich um mich kümmert, dass er freundlich zu mir ist, und dass er mir immer nah ist. Ich brauche ihn nicht zu fürchten, auch nicht, wenn ich nicht alles richtig gemacht habe.

Und genau dieses bringt mich dazu, dass ich daran arbeite, einen guten Charakter zu haben. Deswegen sagte ich ja und auch nein,

ich bekomme nicht direkt einen neuen Charakter geschenkt, aber ich bekomme eine Position geschenkt in der ich in der Lage bin meinen Charakter positiv zu verändern.

Also stimmt es, es ist letztlich seine Gnade das mein Herz fest wird.

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