Liebe Leser,

heute haben wir ein interessantes Thema „Gerechtigkeit“ ! Liebe Leser, sind Sie in Ihrem Leben immer gerecht behandelt worden? Oder noch mehr, haben Sie immer gerecht gehandelt? Ich glaube keiner kann auf diese beiden Fragen mit einem eindeutigen Ja antworten. Aber es ist auch schwierig, weil Gerechtigkeit viele Gesichter hat. Da gibt es Steuergerechtigkeit, Justiz Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit unter Völkern oder auch die Geschlechter -gerechtigkeit. Sie haben sicherlich davon gelesen oder gehört, dass die Gleichberechtigung von Mann und Frau auch in die Vorstandsetage von großen Dax-Unternehmen Einzug halten soll. Das ist ein gutes Beispiel, mal anzuschauen, wie schwierig es mit der Gerechtigkeit ist. Ist es Gerechtigkeit, wenn wir eine Quote anlegen um eine sichtbare Ungleichheit zu beheben. Kann Ungerechtigkeit durch Regel behoben werden? Oder muss man hier das Können und die Möglichkeit des Einzelnen die Sache entscheiden lassen. Kann man einfordern jedem die gleiche Chance zu geben, ist es überhaupt möglich das zu tun. Oder nehmen wir die Justiz Gerechtigkeit, wie kann ich Gerechtigkeit üben bei einem Mörder oder einem Dieb. Muss ein Kapitalverbrechen anders behandelt werden wie ein Beziehungsverbrechen. Wir versuchen diese durch Regeln zu klären, wir verabschieden Gesetze, setzen Richter ein und versuchen so Gerechtigkeit einigermaßen zu gewähren. Ich persönlich bin der Meinung, dass es in unserer Demokratie eigentlich einigermaßen gut läuft. Wir geben uns viel Mühe um Gerechtigkeit hinzubekommen. Doch wir kommen immer wieder an unsere Grenzen, weil Gerechtigkeit nicht durch Regel-Bücher vollends gegeben werden kann. Ich habe schon in meiner letzten Andacht erwähnt, dass meine Kinder Gerechtigkeit doch sehr differenziert gesehen haben. Ungerechtigkeit wurde angemahnt, wenn sie gegen einen geschehen ist, Ungerechtigkeiten die verübt wurde, wurde versucht zu verbergen. Wir empfinden Gerechtigkeit sehr subjektiv. Obwohl wir wahrscheinlich das Gefühl haben, wir müssten da sehr widersprechen. Der Maßstab den wir anlegen ist geprägt von dem was wir erlebt haben, von dem was wir gelernt haben und von dem in welcher Position wir gerade stehen. Auch ist es für uns wichtig, in welcher Beziehung wir mit dem Menschen stehen, der gerade Ungerecht behandelt wird. Wenn mein Kind ungerecht handelt, werde ich das anders bewerten, wie wenn mein Feind ungerecht handelt. Des Menschen Gerechtigkeit wird immer relativ behandelt werden. Aber warum ist das mit der Gerechtigkeit so schwierig? Ich glaube, das liegt in erster Linie daran, dass wir Menschen nicht gerecht sind. Wir wollen gerecht behandelt werden, aber oftmals handeln wir nicht gerecht. Doch ein Leben miteinander kann nur in Gerechtigkeit gelingen. Das ist ein echtes Dilemma. Lassen Sie uns noch mal die Losung betrachten: selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich. Hier sagt Jesus das Gerechtigkeit sogar etwas mit dem Himmel zu tun hat. Also muss es doch eine Gerechtigkeit geben, die sogar so wichtig ist, dass der Himmel mit ihr in Zusammenhang gebracht wird. Um das zu ergründen, sollten wir uns mal überlegen, wie der Himmel aussieht. Was denken Sie, kann es einen Himmel geben wo Ungerechtigkeiten herrscht? Sie geben mir bestimmt Recht, wenn ich sage, wenn der Himmel nicht gerechter ist als diese Erde, dann ist es auch kein Himmel. Und das ist auch so, im Himmel zählt nicht unsere Gerechtigkeit, sondern Gottes Gerechtigkeit. Und das wird auch funktionieren, denn Gott ist ein gerechter Gott, auch wenn wir das hier auf dieser Erde manchmal anzweifeln. Gott ist in der Lage Gutes und Böses zu unterscheiden. Gott ist in der Lage alle Fakten und mitwirkendem Gegebenheiten mit in seine Beurteilung von Gerechtigkeit einzubeziehen. Und in Gottes Gerechtigkeit herrscht nicht der Eigennutz, sondern die Liebe zum Menschen. Und das ist Himmlisch. Gott wird unsere Ungerechtigkeit mit Gnade betrachten und seine Gerechtigkeit für uns verwenden. Was heißt das? Er nimmt unsere Ungerechtigkeit auf sich und lässt sich für uns bestrafen, um uns dann seine Gerechtigkeit zu geben. Und er baut darauf, dass diese Wohltat uns dazu bringt, dass wir unsere Ungerechtigkeit verwandeln lassen und dass wir auch nach seinem Maßstab gerecht handeln. Es gibt eine Stelle in der Bibel die sagt, dass es die Liebe Gottes ist, die wir erfahren, die uns zur Umkehr von unseren bösen Werken bringt. Gott ist ein grandioser Pädagoge, aber selbst für ihn ist das eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Du magst vielleicht fragen “kann ich Gott Schmerzen zufügen?“ Ja, schaue dir nur Jesus am Kreuz an. Hier trug Gott unsere Ungerechtigkeit und das war sehr Schmerzhaft. Oder wenn seine Liebe mit Verachtung abgegolten wird. Auch das ist schmerzhaft. Aber zurück zur Gerechtigkeit, Gottes Ziel ist Gerechtigkeit für die Menschen, und von diesem Ziel wir er nicht ab gehen, und im Himmel, also am Ende unseres irdischen Lebens, werden wir es gelernt haben müssen, nicht nur Gerechtigkeit einzufordern, sondern auch Gerecht zu sein. Ich weiß nicht wie das letztendlich passieren wird, aber ich glaube fest, dass das was mit unserer Losung von heute zu tun hat. Für Gottes Gerechtigkeit zu leiden oder wie in der Losung gesagt wird, “verfolgt werden“ setzt eine Kraft frei, die hilft, selbst einen schärferes Gerechtigkeitsempfinden zu bekommen, was dann auch letztendlich zu gerechten Taten führt. Welch eine Weisheit Gottes. Liebe Zuhörer ich wünsche ihnen nicht, dass sie wegen Ungerechtigkeit leiden müssen, aber wenn es doch so ist, dann wünsche ich Ihnen das diese Losung Sie tröstet und ihnen Kraft gibt.