Gedanken zum christlichen Glauben

Monat: Juni 2017

GLAUBEN heißt nicht WISSEN; Gott lässt sich nicht beweisen!

Die Andacht habe ich am 18.06.2017 über den Heimfunk im Pilgerheim Weltersbach gehalten und hier als Mitschnitt ins Netz gestellt.

Losungstext vom 18.06.2017

Was können die Weisen Weises lehren, wenn sie des HERRN Wort verwerfen? Jeremia 8,9

Lehrtext:

Euer Glaube stehe nicht auf der Menschen Weisheit, sondern auf Gottes Kraft. 1.Korinther 2,5

Liebe Weltersbacher,

ich möchte mit Ihnen heute einmal über „Glauben“ sprechen. Denn die Heilige Schrift gibt dem „Glauben“ einen sehr hohen Stellenwert. Nicht zuletzt in unserem Lehrtext. Ich wiederhole ihn noch mal: Euer Glaube stehe nicht auf der Menschen Weisheit, sondern auf Gottes Kraft. Paulus sagt hier euer Glaube? Was ist denn eigentlich mein Glaube? Oder was ist Ihr Glaube? Bemühen wir einmal das Duden:

für möglich und wahrscheinlich halten, annehmen; meinen, oder für wahr, richtig, glaubwürdig halten; gefühlsmäßig von der Richtigkeit einer Sache oder einer Aussage überzeugt sein aber auch
vom Glauben erfüllt sein, gläubig sein
in seinem Glauben von der Existenz einer Person oder Sache überzeugt sein, etwas für wahr, wirklich halten

Also wir benutzen das Wort glauben einmal für ein „für wahr halten“ und zum anderen benutzen das Wort Glaube für das annehmen das eine Person bzw. ein Gott existiert.

Anders ist das bei dem Wort „wissen“, hier wird von einer Tatsache ausgegangen die nicht wage ist. „Ich weiß von dieser oder jener Person, sie hat mir den Personalausweis gezeigt. Von „wissen“ kommt auch das Wort Wissenschaft. Die Wissenschaft forscht so lange bis aus dem Annehmen ein Wissen wird. Doch glauben ist nicht wissen. Beim Glauben bleibt immer ein bisschen Annahme übrig.

Kommen wir zum Glauben an Gott. Wir glauben, oder wir glauben nicht, dass es einen Gott gibt. Und das ist so, weil wir Ihn weder sehen noch tasten können. Er ist keine Natürliche Person hier auf Erden, mit der wir Kontakt haben können. Wenn wir uns mit Ihm unterhalten wollen, müssen wir in einen leeren Raum sprechen. Wir nennen das Beten. Dabei ist der Mensch, der betet zu sehen und Gott der das Gebet hören soll nicht. Ein natürlicher Kontakt ist also nicht möglich.

Das ist eigentlich ein Dilemma, denn wenn wir beten, brauchen wir meist eine starke Person, die uns mit Vollmacht und Kraft aus einer schwierigen Situation herausholt.

Wenn man das so betrachtet, ist Glauben eigentlich ein wage Sache, auf die man sich nicht so richtig verlassen kann, oder? Ich höre schon den Protest vieler Gläubige.

Auch ich bin nicht Einverstanden mit dem eben genannten Rückschluss. Wenn wir das natürliche oder weltliche betrachten, mag das sein, doch da gibt es etwas, was uns Menschen überzeugt, das man nicht sehen oder tasten kann, weil es nicht auf dieser natürlichen Erde zu sehen ist. Die überwiegende Mehrzahl der Menschen auf dieser Erde glauben an einen Gott oder an ein Göttliches Wesen das sie nicht sehen oder tasten können. Jetzt kommt die Wissenschaft ins Schwitzen, weil auf der einen Seite, kann man Gott nicht beweisen, auf der anderen Seite bestehen Milliarden von Menschen darauf, dass es einen Gott gibt.  Wissenschaft oder Wissen beruht auf gezählte, beobachtete, verglichene oder erforschte Dinge, die hier auf dieser Erde geschehen.

Bei Glaube ist das anders, Glaube entwickelt sich aus überlieferten Schriften, Erzählungen von anderen und von Erlebnissen die wir hier machen oder gemacht haben. Beim Glauben haben wir keine unumstößliche Tatsache die wir mit unseren natürlichen Sinnen bestimmen können. Eine Seite des Glaubens zweigt immer auf das Verborgene. Also auf das nicht genau wissende. Glauben bleibt somit immer auf einer Seite wage und es kommt immer wieder zu Zweifel. Ich kann Gott nicht beweisen, sondern ich muss und darf an ihn glauben.

Jetzt mag wieder der eine oder andere Protestieren und sagen die Heilige Schrift oder mein Erlebnis oder die Schöpfung hat genug Beweise um Gott zu beweisen. Ja, das wird auch immer wieder versucht, doch es bleiben genug Menschen übrig die diese Beweise anders deuten und andere Schlüsse daraus ziehen.

Muss ich den Gott, oder soll ich Gott denn überhaupt beweisen? Möchte Gott bewiesen werden?

Umso mehr ich Gott kennen lerne, umso mehr bin ich der Auffassung, dass es überhaupt nicht darum geht Gott zu beweisen. Er möchte auf einer gewisser Weise im Verborgenen bleiben und das hat auch viele gute Gründe die jetzt hier aus Zeitgründen nicht Erläutert werden können. Aber eins ist sicher, wenn Gott wirklich der Schöpfer von Himmel und Erde ist, dann fehlt es ihm nicht an Möglichkeiten, sich so zu beweisen, dass es auch hier auf Erden wissenschaftlich unantastbar ist. Aber wenn er sich beweisen kann, tut es aber nicht, dann ist es folgerichtig nicht sein Wille sich zu selber zu beweisen. Im Hebräerbrief Kap. 11 Vers 3 steht: Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird. Hier betonnt die Schrift ganz deutlich, wie sich Gott den Zugang zu sich vorstellt.

Da bleibt die Frage offen, was ist denn das Besondere am Glauben? Wissen ist doch offensichtlich besser?

Ganz bestimmt nicht! Glauben erlaubt eine Beziehungsform wo Gott dem Menschen sehr nahe sein kann, ohne ihn zu zerstören.

Glauben kann die Augen des Herzens öffnen, ohne dass andere Einflüsse dabei stören. Wie zum Beispiel „übergroße Autorität“, die die Entscheidungen des Menschen zu stark beeinflusset.  Glauben kann Gott sichtbar machen, ohne das Gott sichtbar ist. Glauben kann Frieden im Herzen bewirken auch in schwierigen Situationen.

Glauben nimmt Gott mit, in jeden Teil des Lebens und an jeden Ort dieser Welt. Glauben bringt mich letztendlich von dieser Welt in die nächste Welt, ohne Einbeziehung meine Werke, seien sie gut oder schlecht.

Deswegen wünsche ich Ihnen liebe Zuhörer das sie Glaube haben an einen liebenden Gott im Himmel und an seinen Sohn Jesus Christus, welcher durch sein sterben, sie in die Lage bringt, von dieser Welt in die nächste Welt über zu gehen.

 

Warum hat sich Gott geändert?

Die Andacht habe ich am 24.05.2017 über den Heimfunk im Pilgerheim Weltersbach gehalten und hier als Mitschnitt ins Netz gestellt.

Losungstext vom 24.05.2017

So sollst du nun wissen, dass der HERR, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten. 5.Mose 7,9

Lehrtext:

Jesus betet:  Das ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Johannes 17,3

Liebe Weltersbacher,
ich hoffe es geht ihnen gut und sie sitzen gerade am Frühstückstisch und genießen das Leben hier in Weltersbach. Ich möchte heute Morgen mit einer Frage über Gott und seinen Willen bzw. seinem Charakter nachgehen. Bevor ich die Frage stelle, lese ich noch einmal den Losungstext mit dem nachfolgenden Vers.

  1. Mose 7, Vers 9 und 10: So sollst du nun wissen, dass der HERR, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten und vergilt ins Angesicht denen, die ihn hassen, und bringt sie um und säumt nicht, zu vergelten ins Angesicht denen, die ihn hassen.

Jetzt die Frage: Warum hat Gott seinen Willen im neuen Testament gegenüber dem alten Testament geändert? Nicht im Losungstext, dieser stimmt noch mit dem neuen Testament überein, also mit Gottes reden und handeln. Doch der nachfolgende Text spricht eine andere Sprache.

„Ich werde nicht versäumen die zu vertilgen die meine Gebote nicht halten und mich hassen“. Also hier will Gott ohne Gnade bestrafen!

Jetzt mag vielleicht jemand sagen „Ist doch klar, wer nicht hören will muss fühlen“. Oder noch anders „Auf Nichteinhaltung von Gottes Gebot muss unweigerlich eine Strafe folgen, das ist schon wegen der Wiederholung der Tat nötig. Und nicht zuletzt schultet es der Gerechtigkeit. Es ist ungerecht, wenn dem falschen Handeln keine Konsequenz bzw. keine Strafe folgt. Dieser Meinung bin ich generell auch, doch der Kern des neuen Testamentes spricht eine andere Sprache. Hier wird Gott, also der Gesetzgeber, in Jesus für die Straftaten anderer bestraft. Der Prophet Jesaja drückt das so aus:

Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Jes 53:5

Jesaja konnte sehen was 700 Jahre später mit Jesus geschah.

Jesus wurde für die Straftaten der Menschen bestraft. Er trug also die Konsequenz des Handelns der Menschen.

Was für eine andere Gesinnung Gottes. Einmal will er hart bestrafen, sogar mit dem Tod. Das andere mal will er sich selbst, bzw. seinen Sohn bestraften, damit die Menschen die Konsequenzen ihres Handelns nicht tragen müssen. Wie kann man diesen Sinneswandel verstehen?

Um das zu ergründen, müssen wir uns die Bestimmung des Menschen oder das Ziel Gottes mit den Menschen betrachten. Was möchte Gott von den Menschen?

Auf dieser Erde möchte Gott das seine Gebote gehalten werden! Und zwar nicht in erster Linie um Gottes Willen sondern damit das Leben auf dieser Erde im miteinander funktioniert. Gott möchte das das Leben hier so funktioniert das keiner zu Schaden kommt.  Hier auf dieser Erde ist es Gottes Ziel für die Menschen, dass sie die Erde bevölkern und sie sich diese Erde zu ihrer Wohnstätte machen. Und zwar im friedlichen Miteinander.

Und da der Mensch sich mit dieser Aufgabe schwer tut, hat Gott dem Menschen Gebote für das Miteinander geben und die Nichteinhaltung mit Konsequenzen belegt. Und das klappt, wie wir wissen mehr schlecht als Recht. Doch es funktioniert so gut das die Menschen überleben. Doch das Leben hier auf der Erde ist nicht das Ziel der Bestimmung. Der Mensch ist zu viel Höherem berufen. Er ist berufen in der Gegenwart Gottes zu leben. Hier auf dieser Erde hält sich Gott sehr stark zurück mit den Menschen zusammen zu sein. Ich meine, wir können ihn nicht sehen und nicht anfassen. Er lässt hier nur sehr begrenzt seine Gegenwart und seine Autorität spüren.   So wenig, das viele sogar gar nicht glauben können das es Ihn gibt. Doch hier ist auch nicht der endgültige Bestimmungsort des Menschen. Aber damit er in seine Bestimmung kommt, muss er lernen was gut ist und was böse ist. Und zwar losgelöst von der Autorität Gottes. Denn die Autorität Gottes darf nicht der Grund sein, warum der Mensch die richtigen Dinge tut. Noch darf es die Autorität Gottes sein warum der Mensch mit Gott zusammen sein will. Zu starke Autoritätsunterschiede schafft Trennung. Zumindest wenn beide Mündig und eigenständig sind. Mir ist klar das das Thema diese Andacht sprengt, doch ich möchte ein paar Denkanstöße heute geben.

Kommen wir nun zu der veränderten Handlungsweise, die Gott durch Jesus zeigte. Hier wird Strafe komplett als Konsequenz für das Handeln des Menschen herausgenommen. Dieses Handeln ist nicht in erster Linie für diese Erde hier. Es ist die Eintrittskarte für die zukünftige Welt. In der zukünftigen Welt gibt es keinen schlechten Umgang im miteinander mehr. Veränderung der Denk und Handlungsweise durch Strafe wird auch nicht mehr sein. Auch wird Gott in seiner ganzen Autorität gegenwärtig sein. Doch Gottes Autorität hat dann keinen Anteil mehr am gelinden des Miteinanders. Das Miteinander ist von einer Leitkultur gehalten: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. Jeder wird sich aus eigener Überzeugung und von sich heraus daran halten.

Wie das Genau aussieht, dafür war Jesus hier auf Erden. Es hat uns gesagt und auch gezeigt wie das geht. Damit wir Menschen dazu fähig sind reichen Gebote und Strafe nicht aus.

Hier benötigen wir eine tiefe Überzeugung. Diese Überzeugung kann nicht geboten werden, sondern braucht Überzeugungskraft die aus Liebe kommt. Liebe ist die größte Kraft die auf und in dem Menschen wirkt. Liebe kann Gemeinschaften wie zum Beispiel eine Familie zusammen. Doch um Liebe zu Beschreiben oder zu erklären reich wiederum diese Andacht bei weitem nicht aus.

So viel können wir festhalten: Gebot und Strafe hält das Miteinander hier auf dieser Erde, eher schlecht als Recht. Doch das Miteinander im Himmel wird einzig und allein von Liebe getragen.  Das wird wiederum wird Perfekt sein.

Dieses stand Jesus vor Augen als er betete:  Das ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Johannes 17,3

Jesus und auch Gott ist es wichtig, dass wir den Plan Gottes und sein Handel mit uns Menschen verstehen und das geschieht im erkennen seiner Person und im Erkennen der Mission Jesu.

© 2024 Andacht Blog

Theme von Anders NorénHoch ↑